Heute vor genau einem Jahr hatte ich meine Prüfung zum Ortho-Bionomy®-Practitioner in Heilbronn.
Seither konnte ich vielen Patienten mit dieser wunderbaren Arbeit in meiner Praxis weiterhelfen. Ich bin sehr dankbar für jede einzigartige Begegnung, für jeden magischen Moment und auch für jede Herausforderung, mit der ich mich weiterentwickeln durfte in dem vergangenen Jahr.
Die Ortho-Bionomy® ist meine Hauptbehandlungsmethode in der manuellen Therapie geworden. Sie passt wunderbar zu meiner schon seit vielen Jahren praktizierten Methode Sensomotorics/ Somatic Education. Beide fügen sich inzwischen Hand in Hand in meiner Praxis.
Was beide miteinander so schön verbindet ist die grundlegende Philosophie, die hinter den Methoden steckt. Hier folgen nur stichwortartig die wichtigsten Gemeinsamkeiten:
Achtsamkeit, im Moment sein
Schulung der Körperwahrnehmung
Beobachten, Begleiten und Wertschätzen
Von innen nach außen
Betonen des vorgefundenen Bewegungs- oder Haltungsmusters
Verstärken des Angenehmen
Neuroplastizität des Gehirns nutzen – es gibt eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten für ein Problem
Weniger ist mehr
Pausen, damit das Gehirn die Informationen verarbeiten kann
Loslassen können
Arbeiten und Lagerung im schmerzfreien Bereich
Selbstregulation des Körpers anregen
Die Ortho-Bionomy® ist eine achtsame Form ganzheitlicher Körperarbeit.
Sie wurde von dem kanadischen Osteopathen Dr. Arthur L. Pauls (1929 – 1997) entwickelt. Aus seiner Erfahrung als Judolehrer und Osteopath gelangte er zu der Überzeugung, dass der Körper ein inneres Wissen besitze und intuitiv imstande sei, sein Gleichgewicht wiederherzustellen, ohne dass man ihn gewaltsam korrigieren müsse.
Daher ist es zielführend, mit dem Körper und nicht gegen ihn zu arbeiten, immer in die für den Patienten angenehme Richtung.
Die Ortho-Bionomy® nutzt die natürlichen Potentiale unseres Körpers. Im Zentrum stehen der Respekt und die Wertschätzung des Individuums
Die Ortho-Bionomy® betrachtet jeden Menschen individuell mit all seinen Besonderheiten und Entfaltungsmöglichkeiten und vertraut auf die natürlichen Selbstheilungskräfte des Organismus.
Aus meiner praktischen Erfahrung leitet die Ortho-Bionomy® nachhaltige Veränderungsprozesse ein, die im Stillen wirken – sich aber auch mal deutlicher zeigen können. Ein achtsamer Weg – weg von Schmerz und Steifigkeit hin zu mehr Wohlbefinden und Leichtigkeit.
Der Sanddollar als Symbol
Der Sanddollar gehört zur Familie der Seeigel und lebt an flachen Sandküsten aller Meere.
Seine Eigenschaften und seine Form haben Arthur Lincoln Pauls dazu bewogen, den Sanddollar zum Symbol der Ortho-Bionomy® zu machen.
Mit seiner Oberflächenzeichnung und der natürlichen geometrischen Formgebung wirkt er beruhigend und faszinierend zugleich. Jedes dieser Tiere hat seine strukturelle Mitte ganz individuell, nicht genau im geometrischen Zentrum seiner knöchernen Form.
Ebenso hat auch jeder Mensch seine Mitte woanders – die Würdigung und Förderung dieser Individualität stehen im Mittelpunkt der Ortho-Bionomy®.
Die Ortho-Bionomy® korrigiert oder manipuliert nicht, sondern unterstützt den Organismus, sich in seiner Individualität zu entfalten.
Es geht darum, die individuell angelegten Fähigkeiten für eine Problembewältigung und die persönlichen Ressourcen eines jeden Menschen zur Entfaltung zu bringen.
Grundlagen der Ortho-Bionomy®
Bei der Ortho-Bionomy® geht es darum, dem Körper auf wertschätzende Art zu zeigen, welche belastende Position er eingenommen hat. Die sanfte Übertreibung der Fehlhaltung und Betonung eines angenehmen Musters sind ganz typisch während einer Ortho-Bionomy®-Behandlung.
Die Körperwahrnehmung vertieft sich, der Patient lernt sich und seine Grenzen besser kennen und kann so in belastenden Situationen schneller prophylaktisch handeln.
Die Ortho-Bionomy® folgt dem Grundsatz, schmerzfrei zu arbeiten. Diese Tatsache nimmt dem Patienten die Furcht, bei der Behandlung Schmerz zu erfahren. Erst durch die Schaffung einer entspannten Ausgangssituation – durch die Aktivierung des Parasympathikus (Entspannungsnerv) – werden die optimalen Bedingungen für die Selbstregulationsmechanismen geschaffen.
Die Phasen
In der Ortho-Bionomy® wird in unterschiedlichen Phasen, die fließend ineinander über gehen können, gearbeitet (Phase 4 – Phase 6):
- strukturelle Techniken stellen eine Kommunikation mit der Körperstruktur, den Muskeln, Sehnen, Faszien, Knochen und Gelenken dar
- dynamische Techniken gehen auf Bewegungsabläufe im Gewebe ein
- energetische Techniken stellen eine Verbindung mit dem Energiefeld des Menschen her
Über viszerale Techniken lassen sich Beschwerden an inneren Organen erreichen.
Kraniale Techniken bieten die Möglichkeit, sämtliche Thematiken, die mit dem Schädel in Verbindung stehen, zu behandeln.
Fragen und Antworten zur Ortho-Bionomy®-Behandlung:
Welche Reaktionen können nach einer Sitzung auftreten?
Da die Ortho-Bionomy® nicht korrigiert, sondern dem Menschen Impulse zur Selbstregulation anbietet, arbeitet der Körper nach einer Sitzung an der Selbstregulation noch nach. Diese kann den Körper und auch Geist und Seele in Bewegung bringen – diese Veränderungen können individuell verschieden wahrgenommen werden. Es kann z.B. sein, dass verstärkt geträumt wird in den folgenden Nächten.
Wie lange dauert eine Sitzung?
Eine Sitzung dauert zwischen 45 und 60 Minuten. Da beim Ersttermin eine Anamnese und Befundung stattfindet, kann dieser Termin auch etwas länger dauern.
Kann Ortho-Bionomy® auch angewandt werden, wenn es einem gut geht?
Ja, viele Menschen gönnen sich nach ab und zu eine Sitzung. Wenn ein Mensch in guter Verfassung ist, kann eine Ortho-Bionomy® Anwendung sehr lehrreich sein, da die Selbstwahrnehmung geschult wird und aufkommende Spannungen rechtzeitig wahrgenommen werden können. Das Beste ist präventiv vorzugehen, bevor sich Beschwerden überhaupt aufschaukeln können.
Werden bei der Ortho-Bionomy®-Anwendung irgendwelche Hilfsmittel eingesetzt?
Die einzigen Hilfsmittel, die bei einer Ortho-Bionomy® verwendet werden, sind Lagerungsmaterialien wie Polster, Rollen und Keile um den Patienten schmerzfrei zu lagern.
In welchem Intervall sollten die Anwendungen erfolgen?
Das ist individuell verschieden. Der Gesundheitszustand des Patienten gibt den Rhythmus vor. In der Regel wird bei akuten Prozessen in kürzeren Abständen (alle 2-3 Tage) behandelt. Im Normalfall wird pro Woche eine Sitzung mit größer werdenden Abständen durchgeführt.
Wie viele Sitzungen sind notwendig oder empfehlenswert?
Die Anzahl der Anwendungen wird individuell auf den einzelnen Menschen abgestimmt. Für eine nachhaltige Wirkung ist eine Begleitung über die Dauer von 5 – 6 Einheiten sinnvoll.
Hast du noch weitere Fragen, dann schreibe mir gerne oder hole dir ein kostenloses Erstgespräch!